Mykonos, die Perle der Kykladen

Wenn man morgens sanft erwacht und durch die offene Balkon-Tür die Sonne aufgehen sieht über der ruhigen weiten See, wenn man die Wärme des Tages bereits heraufziehen spürt und die salzige Luft in der Nase hat, dann weiß man an einem 2. November, daß man alles richtig gemacht hat. Mykonos war am Horizont schon aufgetaucht, weit würde es nicht mehr sein, bis zum Hafen.

Die kleine Insel Mykonos ist nur etwa 15 km lang und 10 km breit. Sie liegt im Ägäischen Meer zwischen Griechenland und der Türkei. Etwa 160 km weiter westlich befindet sich die Hauptstadt Athen, die wir morgen besuchen werden. Hier auf der Insel ist man sehr weit weg von allem.

Nachdem sich unser riesiges Kreuzfahrtschiff elegant durch die Hafen-Einfahrt geschoben hatte, machte die Mein Schiff 5 am neuen Kai fest - direkt gegenüber vom Strand von Sankt Stefanos.

Bevor es diese neue Pier gab, mußte vor Mykonos geankert werden und jedem Insel-Besuch ging eine Fahrt im Tenderboot voraus. Heute konnte man gemütlich auf dem offenen Deck im Heck sitzen und erst einmal die Lage beobachten. Shuttlebusse, ein kleines Fährboot oder auch Ausflugs-Busse standen bereit, um allen die Möglichkeit zu bieten, das kleine Inselchen näher zu erkunden.

Wir hatten uns zu einer Inselrundfahrt angemeldet, bei der wir unterwegs immer wieder 

stoppten und die typische Kykladen-Architektur bewundern konnten.

Dem Gesetz nach müssen alle Häuser weiß gestrichen sein. Die Holzelemente werden in der 

Regel blau angemalt als Zeichen der Verbundenheit mit dem Meer.

Jede Familie hat hier ihre eigene private Kapelle. Daher findet man auf der ganzen Insel 

mindestens 60 dieser malerischen Kirchen und insgesamt etwa 400 Gotteshäuser.

Mit einem Besuch am Strand von Kalafatis, von wo aus man die „Brüste der Aphrodite“ aus dem Meer ragen sieht, beendeten wir unsere Rundfahrt. Die Gebäude zwischen den "Busen" sind verlassen, ein Investor hat alles aufgekauft und will dort eine Luxushotelanlage erbauen.

Mykonos lebt fast ausschließlich vom Tourismus. Und obwohl es sich hier mit über 20 °C und strahlendem Sonnenschein für uns Nordeuropäer durchaus sommerlich anfühlt, waren wir das letzte Kreuzfahrtschiff vor der Winterpause, das den Hafen angelaufen hat. Von November bis März leben die etwa 10.000 ständigen Einwohner ein ruhiges Leben, bevor in der nächsten Saison wieder an die zwei Millionen Touristen zu Besuch kommen werden.