Samstag, 05. Februar 2022



Hopi Bon Bonair



Der Willkommensgruß, Hopi Bon Bonair,  auf der zweitgrößten der ABC-Inseln steht für karibische Gelassenheit. Wir bekamen diese heute beim Landgang auf Bonair zu spüren. Kaum hatten wir das Schiff verlassen, begann es zu regnen - ein Wetterphänomen, das wir schon ganz aus unserer Erinnerung verbannt hatten. Daß es im Bus dann auch noch von der Decke tropfte, brachte unsere aus den Niederlanden stammende Reiseleiterin nicht aus der Ruhe. „Meistens hört es irgendwann wieder auf. Wir müssen immer improvisieren.“

 

Wir hatten eine Inselrundfahrt gebucht und so ging es auf abenteuerlich schmalen Straßen entlang der Küste nach Norden.


Ein etwas verblasstes Verkehrsschild warnte vor überquerenden Tauchern, die hier sehr häufig anzutreffen sind, denn Bonair gilt vor allem als Tauchparadies. Ein ganz berühmter Tauchspot ist „1000 Steps“, eine steile Steintreppe, deren 69 Stufen ans Ufer führen, von dem aus das Korallenriff in greifbarer Nähe ist. Hier sind immer Schildkröten anzutreffen, die aber besonders geschützt sind und nicht angefaßt werden sollen. Der Name stammt wohl daher, daß den in voller Montur wieder hochsteigenden Tauchern die Treppe endlos - wie aus tausend Stufen - vorkommen muß.



Weiter ging die Fahrt entlang des Ufers des Lake Goto, eines Salzwassersees. Flamingos leben in diesem Gewässer in großer Zahl, sind in der Regel aber scheu. Der Regen hatte sein Gutes. Die hübschen Vögel waren bis hoch auf die Straße gekommen, um das Regenwasser zu trinken.



Unsere Reiseleitung erzählte, daß man hier nie Touristen aussteigen läßt, weil aufrecht gehende Menschen - im Gegensatz zu den von den Vögeln nicht weiter beachteten Fahrzeugen - die Tiere stressen und aufscheuchen. Sie würden dann 90 Kilometer weit fliegen bis Venezuela, wo die Menschen aus Hunger die Flamingos abschießen und verspeisen.


 


Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Cadushy Kaktusschnaps-Destillerie, in der das berühmte Getränk mit Limettensaft kombiniert verkostet wurde, ging der Ausflug weiter in den Süden der Insel.



Etwa ein Viertel der 21.400 Einwohner zählenden Insel wird für den Salzabbau genutzt. Hier findet man riesige Salzseen, in denen das Wasser verdunstet und die Salzkristalle quasi „geerntet“ werden. Besonders das Salz machte Bonair im Kolonialzeitalter für die Niederländer so reizvoll. Es wurde verwendet zum Einsalzen der fangfrischen Fische ebenso wie zur Herstellung von Porzellan und Glas.



Als historische Anschauungsobjekte dienen heute die Sklavenhäuser, in denen drei Männer nach der harten Arbeit in der Saline übernachten mußten. Der Strand ist hier komplett übersät von Korallen.



Nach diesem erlebnisreichen Ausflug ging die Fahrt zurück zur Mein Schiff 1, die mittlerweile wieder in der Sonne lag.



Am Abend gönnten wir uns ein ganz besonders schönes Dinner im Heck des Schiffes - im sogenannten Diamant. Hier ließ sich edel speisen in stilvollem Ambiente mit Blick auf den Hafen der Inselhauptstadt Kralendijk. Aus Anlaß unserer nunmehr auf den Tag genau 20jährigen Freundschaft schwelgten wir mit Heinz und Regina in Erinnerungen, mußten aber auch sehr lachen, als wir feststellten, daß sich die beiden Männer zufällig im Bord-Shop die gleichen Hemden gekauft hatten, um für den heutigen Abend angemessen gekleidet zu sein. Brüder im Geiste......





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