Sonntag, 14. Januar  2018
Wir sind gerade in Kasane / Botswana

 

Sehnsuchtsort Afrika

 

 

Wir könnten jetzt einhundertfünfzig Elefanten-Fotos zeigen und jedes wäre schöner als das andere. Uns ist natürlich bewußt, daß nicht jeder so empfindet wie wir, denn wenn man nicht live dabei war, dann sieht wahrscheinlich ein Dickhäuter aus wie der andere. Wir aber erinnern uns genau an die Situation, in der wir unzählige Elefanten auf einem Haufen oder auch die Einzelgänger angetroffen haben und viele Emotionen schwingen mit.

 

Zum Beispiel die riesigen Herden, die wir in der weiten Ebene auf dem Weg zum Camp Shingwdzi gesehen haben. 

 

 

Oder die kämpfenden Bullen, die wir beobachten durften. Unvergessene Momente!

 

 

Im Camp Punda Maria haben wir Stunden um Stunden im Beobachtungshochsitz verbracht und die Interaktion der Tiere hautnah verfolgt.

 

Alle hatten ihre Kameras im Anschlag und in den guten alten Zeiten wäre so mancher Film verknipst worden.

Es war ein stetes Kommen und Gehen.

Mal stillten die Impalas und Kudus ihren Durst, mal schnaubten die Büffel im Wasser und kaum war eine Elefantenherde abgezogen, erschien schon die nächste.

 

 

 

Viele aus unserer Reisegruppe hatten echtes Sitzfleisch, wie man so schön sagt. Wir veranstalteten zwischendurch unsere Fahrerbesprechung, feierten zwei Geburtstage mit Sekteinlage und Gesang und schlichen uns dann im Dunkeln wieder auf den Hochsitz. Im mystischen Licht der blauen Stunde lauschten wir den Geräuschen der trinkenden und badenden Elefanten.

 

 

Bis Mitternacht hielten wir durch. Manche Augen wurden kleiner und kleiner vom angestrengten Starren in die Dunkelheit. Das campeigene Wasserloch war zwar beleuchtet aber ringsherum im Dunkeln raschelte es immer wieder, so daß wir zu erkennen versuchten, wer sich da wohl anschleicht. Zwischendurch sorgte ein Leopard für Aufregung, der beim Trinken aber bald schon von einem Büffel gestört und verjagt wurde. 

Als die meisten Köpfe doch schon erschöpft nach vorne gesunken waren, kam plötzlich neues Leben in die Gruppe der Tierbeobachter. „Lions, Lions“ tönte es plötzlich im Flüsterton......und tatsächlich! Eine Rudel mit zwei Löwinnen und einigen Jungtieren kam auf leisen Sohlen zum Wasserloch. Was für ein Erlebnis! 

 

Als die Lions wieder im Dickicht verschwunden waren, schalteten wir das Licht aus, suchten die Betten auf und lauschten beim Einschlafen den wunderbaren Geräuschen Afrikas. Und ob Ihr es glaubt oder nicht, liebe Leser, morgens um 5 Uhr gingen die Ersten schon wieder auf ihre Beobachtungsposten und sahen der Sonne beim Aufgehen zu, während die Büffel das Wasserloch ganz für sich alleine hatten.

 

 

Leider, leider mußten wir weiter ziehen. Es wartet ja noch so viel auf uns. Auf dem Weg vom Krügerpark nach Polokwane kamen wir durch eine Provinz, die mehr an das Nachbarland Mosambik erinnert als an Südafrika. Überall Menschen mit Lasten am Straßenrand, Eselkarren und üppige Obststände. Hier tobt das Leben!

 

 

Im Übernachtungsort Polokwane mußten wir leider unseren Wolfgang verabschieden. Er hatte einfach nicht mehr Zeit als diese knappen zwei Wochen. Aber anstatt zu trauern, daß er schon den Heimweg antreten mußte, freuten wir uns, daß er wenigsten diese Tage in Südafrika mit uns verbracht hatte. Zum Abschied gab‘s eine Campertafel mit Gruppenbild.

 

 

Während Wolfgang den Rückweg nach Johannesburg antrat, um in die Heimat zu fliegen, überquerten wir ohne jegliche Probleme die Grenze nach Botswana.

Hier ist Afrika noch ursprünglicher. Überall sieht man einfachste Rundhütten - am Straßenrand grasen Ziegen, Kühe und Esel. Die Campingplätze sind aber wunderbar naturbelassen und das Essen in den Restaurants ist sehr gut, denn Botswana ist ein riesiges Rinderzuchtgebiet.

 

Wir beschränken uns bei unserm Bericht auf wenige Fotos, da die Internet-Verbindung in diesem Jahr extrem schlapp ist. Wie gut, daß wir sowieso nur ab und zu ein Lebenszeichen geben wollten. Umso gerührter waren wir über die vielen Einträge in unserem Gästebuch von Menschen, die sich Sorgen machten. 

 

Liebe Leser, uns allen geht es gut. Wir haben viele Schutzengel um uns herum flattern und schon manches Mal auf unser Glück angestoßen, daß uns nicht im Stich gelassen hat. Aber wir freuen uns auch, abends einfach einmal in den Sternenhimmel zu schauen oder mit Tour-Teilnehmern beim Kerzenschein einen Plausch zu halten, anstatt bis Mitternacht am Tagesbericht zu arbeiten. 

 

Nach einem Rundflug über das gigantisch Okavango-Delta haben wir gestern eine Jeepsafari im Moremi-Nationalpark unternommen. Für die Liste der Big-Five kam zwar ein wunderschöner Büffel hinzu aber allen fehlt noch entweder das Nashorn oder eine der Raubkatzen.

 

 

Mit den Jeeps kamen wir ganz nah ran an die Tiere. Am Hippo-Pool lagen die Flußpferde träge im Wasser.

 

 

Plötzlich kam Bewegung in die Sache. Zwei stattliche Exemplare zeigten sich an Land in voller Pracht. Ihre Freunde im Wasser fanden die Aktion einfach nur zum Gähnen.......

 

 

Mittlerweile sind wir in Kasane angekommen, der Stadt im Vierländereck von Botswana, Sambia, Namibia und Simbabwe. Von hier aus wollen wir den Chobe Nationalpark und die berühmten Viktoria-Fälle erkunden.

Wir melden uns wieder!


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