Sonntag, 18. Dezember 2022



So schön hier, so WOW, so Schau-mal-da


Im Verlauf dieser Wahnsinns-Reise sind wir nun schon im 13. Land angekommen: In Thailand! Wie so oft lag der Hafen etwas außerhalb der Stadt, die wir gern besichtigen wollten. Um nämlich in die Hauptstadt Bangkok zu gelangen, war eine fast zweistündige Anreise nötig. Dann aber lag uns die 8,5 Millionen-Einwohner-Metropole zu Füßen. Eine Stadt voller Gegensätze!



Der Verkehr ist eines der größten Probleme, da viele traditionelle Wasserwege - sogenannte Khlongs - zugeschüttet wurden, um Platz für die Hochhäuser zu schaffen. Gerade diese Hochhäuser erschweren die natürliche Ventilation, so daß die Umweltbelastung durch die hohen Abgaswerte enorm ist. Bei TUI-Ausflügen fahren viele Gäste in einem Bus und senken so die Pro-Kopf-Smog-Erzeugung.



Außerdem kann man sich entspannt zurücklehnen und darauf vertrauen, sicher von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu gelangen. In Bangkok sind das besonders die sehr unterschiedlich gestalteten Tempel, die uns immer wieder faszinieren. Gut 400 Wats, so werden diese religiösen Stätten hier genannt, gibt es allein in Bangkok.



Der Wat Suthat mitten in der Altstadt von Bangkok ist mit einer Fläche von 40 ha einer der größten Tempel. König Rama I. ließ 1807 den Grundstein legen, erlebte aber die Fertigstellung nicht mehr. Im Wandelgang, der den Tempel umgibt, findet man viele goldene Buddha-Statuen in Meditationshaltung.



Der Wat Benchamabophit im königlichen Distrikt besticht durch seine Eleganz, denn er ist rundum mit Marmor aus Italien verkleidet und ziert sogar die 5-Baht-Münze.



Eine ganz besonders aufregende Geschichte umgibt den Wat Traimit. Er ist uralt und sein drei Meter hoher Buddha besteht aus 5,5 Tonnen reinstem Gold (angeblich!). Über 200 Jahre lang war er mit Gips verkleidet, bemalt und mit buntem Glas bedeckt, um seinen wahren Wert zu verstecken. Als 1767 die Burmesen ins damalige Königreich Siam einfielen und große Zerstörung über das Land brachten, wurde der vermeintlich aus wertlosem Gips bestehende Buddha verschont.



Nachdem aus Siam das heutige Thailand und Bangkok 1801 zur Hauptstadt wurde, ließ der König viele Tempel neu erbauen und Buddha-Statuen aus den zerstörten Tempeln des Umlandes in die Stadt bringen. Noch immer erahnte niemand den inneren Wert der Gips-Statue und so stand sie all die Jahre unter einem einfachen Zinndach.

Erst am 25. Mai 1955, nachdem ein neues Gebäude innerhalb der Tempelanlage für ebendiesen Buddha errichtet worden war, sollte die Figur mit Seilen von ihrem bisherigen Sockel abgehoben und in ihre neue Halle gebracht werden. Die Seile rissen, der Buddha schlug hart auf dem Boden auf und der Gips platzte an mehreren Stellen ab, an denen nun das pure Gold zum Vorschein kam. Außer den unzähligen Buddhas in ihrer Stadt huldigen die Thais auch ganz besonders ihrem König.



Auch wenn der freigelegte Buddha im Wat Traimit sicherlich die spannendste Geschichte zu erzählen hat, so ist der liegende Buddha im Wat Pho der mit Abstand größte. Der Tempel befindet sich in der Nähe des Königspalastes und bewahrt die Asche von König Rama I. auf. Figuren chinesischer Wächter flankieren die Eingangstore. Seit langer Zeit schon wird der Wat Pho auch für religiöse Erziehung genutzt und so verwundert es nicht, wenn man neben den Touristen auch vielen Mönchen begegnet.



Der liegende Buddha mit seinen 46 Metern Länge und 15 Metern Höhe ist ganz besonders prächtig. 

Seine 3 x 4,5 Meter großen Fußsohlen sind mit Perlmutt ausgelegt. Allerdings findet sich praktisch keine Perspektive, aus der man ihn gebührend fotografieren kann. Seit 1832 liegt der Buddha nun bereits in dieser Stellung, die seinen Übertritt ins Nirwana nach all seinen Reinkarnationen darstellen soll.



Im Herzen von Chinatown steht der wichtigste Tempel der Thais mit chinesischen Wurzeln, der 


Wat Mangkon Kamalawat. 


Besonders zum chinesischen Neujahrsfest wird hier ausgiebig gehuldigt und gefeiert. Man findet nicht nur Buddhas, sondern auch andere religiöse Fabelwesen.




Bangkoks Chinatown existiert seit 1782 und ist eines der größten Chinatowns weltweit. Hier bleibt die Kultur dieser größten ethnischen Gruppe in Thailand erhalten.



Besonders die Eßkultur wird ausschweifend gepflegt und man fragt sich an vielen Ständen, was wohl so ganz genau im Kochtopf sein mag. Oder will man das lieber doch nicht wissen?



Auf dem Blumenmarkt findet man natürlich auch immer schöne Fotomotive. Mit viel Geduld werden unzählige Blüten zu Kränzen aufgefädelt, die von Gläubigen gekauft und in die Tempel als Opfergaben gebracht werden.



Früher wie heute findet in Bangkok das Leben auch auf und am Wasser statt. 


Der Chao Phraya ergießt sich in viele Seitenkanäle, die heute leider teilweise dem Straßenbau zum Opfer gefallen sind. 


Trotzdem prägt der Fluß noch das Stadtbild. Zum Überqueren pendeln Dschunken hin und her.



Für uns interessierte Touristen bieten Bootsführer von kleinen alten Kähnen Rundfahrten an. Nach all den Tempelbesichtigungen eine willkommene Art der Fortbewegung. Doch wir konnten es kaum fassen, wie groß der Kontrast zur modernen Großstadt ist. Hier am Fluß wohnen die Ärmsten der Armen.



Meist gibt es keinen Zugang zu irgendeiner Straße. Die Briefe kommen mit einem Postboot, die Kinder werden mit einem Schulboot zum Unterricht gebracht und für den Einkauf kommen Händler auf ihren Booten vorbei.



Auch das ist ein Kapitel von Thailands Hauptstadt, die sich nun für immer in unser Gedächtnis eingebrannt hat als Megametropole der Gegensätze. Wie gut, daß jetzt zwei erholsame Seetage vor uns liegen, um all die Eindrücke zu verarbeiten.




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