Donnerstag, 20.01.2022


 

Und sobald Du die Antwort hast, ändert das Leben die Frage


Der Kapitän hatte heftigen Seegang für die erste Nacht an Bord angekündigt und der Mann hätte es sicherlich nicht so weit gebracht im Leben, wenn er nicht eine Menge Erfahrung in Bezug auf Wellen, Wind und Meer hätte. Gegen Morgen versammelten sich daher nicht alle wirklich erholt und ausgeschlafen am üppigen Frühstücksbuffet. Menschen mit lebenslanger Expertise in Sachen Seekrankheit, wie Kathrin zum Beispiel, werfen rechtzeitig eine Reisetablette ein, verzichten auf Alkohol - auch wenn die All-inklusive-Cocktails an Bord noch so verlockend aussehen - und suchen zeitnah die Koje auf. Dann bleibt die Seefahrt lustig . . . . . 

 

Diese stürmische Wetterlage änderte sich jedoch schnell. Bald schon glitt das mächtige Schiff auf glatter See dahin wie auf Schienen. Gegen Mittag durchquerten wir die Straße von Dover, die engste Stelle des Ärmelkanals. Strahlend weiß grüßten die Kreideklippen von Englands Küste.



 

Die ruhigen Nachmittagsstunden nutzten wir, um uns über die Landausflüge auf dem ersten Zwischenstopp, den Azoren, zu informieren. Wir buchten einen Halbtagesausflug mit Besichtigung einer Ananasplantage.....

 

......und kaum hatten wir alles eingetütet, kam die Durchsage von Kapitän Jan Fortun. Er verkündete die erste Planänderung auf dieser Reise, auf der wir uns schon vor der Abfahrt auf so manchen Kurswechsel eingestellt hatten.

 

Die Azoren hatten verlauten lassen, daß man ein Anlegen inklusive Landgang nicht garantieren könne. Anstatt nun sehenden Auges nur um den geplanten Kurs beizubehalten eine Inselgruppe anzusteuern, auf der wir aufgrund der sich verschärfenden Corona-Lage vielleicht nicht willkommen geheißen werden, wurde kurzerhand Plan B aktiviert. Wie so oft im Leben sind Alternativen meist arbeitsintensiver, können aber durchaus ihre Reize haben.

 

Kapitän und Crew mußten Überstunden schieben - besonders die freundlichen Jungs und Mädels der Landausflugsabteilung - denn die Änderung des ersten Hafens zog eine komplette Umstellung der nachfolgenden Reiseroute nach sich. Des einen Leid - des anderen Freud! Für uns bedeutet diese neue Strecke, daß wir viel früher in die Wärme kommen, denn die Azoren liegen wesentlich nördlicher als die Kanaren. Unser erster Anlaufpunkt wird nach vier Seetagen am Montag Santa Cruz auf Teneriffa sein.


Am Abend begeisterten die ersten Shows mit Akrobatik, Gesang und Tanz. Der Höhepunkt aber war die Vorstellung der Offiziere, die ein fröhlich gestimmter Kapitän Jan zusammen mit Kreuzfahrtdirektor André vornahmen. Viele Menschen müssen wie Zahnräder ineinander greifen, um so eine schwimmende Kleinstadt am Laufen zu halten.

1590 Passagiere sollen sich an Bord befinden - und das ist aus unserer Sicht auch genug. Angeblich wurden 600 gebuchte Gäste zwei Tage vor Reisebeginn von TUI ausgeladen. Wir hatten darüber berichtet! TUI Cruises waren wohl doch Bedenken gekommen, ob man in diesen bedrohlichen Corona-Zeiten ein Schiff so voll auslasten sollte.


Bitter für diejenigen, die spät gebucht hatten, denn die Absagen wurden quasi von hinten aufgerollt. Wir allerdings fühlen uns vom Glück geküßt - Karibik wir kommen!


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